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CO2-Preis auf Importe: Ein Wendepunkt im globalen Klimaschutz

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) der EU zielt auf CO2-Abgaben für Importe bestimmter Produkte, um klimafreundlichere Produktion zu fördern und Carbon Leakage zu verhindern. Herausforderungen betreffen internationale Spannungen und mögliche Nachteile für ärmere Länder.

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Einleitung

In einem ehrgeizigen Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels hat die Europäische Union den Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) eingeführt. Dieser Mechanismus sieht eine Abgabe auf CO2-Emissionen für Importe bestimmter Waren vor und stellt eine bedeutende Veränderung in der globalen Handels- und Klimapolitik dar​​.

Hintergrund des CBAM

Die Europäische Union hat ihre Klimaziele nachgeschärft, um bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der CBAM als ein Mittel zur Durchsetzung strengerer Umweltstandards und zur Förderung klimafreundlicher Produktionsmethoden eingeführt. Der CBAM ist weltweit ein Novum und belegt importierten Stahl, Zement, Aluminium, Dünger, Wasserstoff und Energie aus Drittländern mit einer CO2-Abgabe​​.

Zielsetzung und Auswirkungen

Der CBAM zielt darauf ab, Industriebetriebe in der EU zu nachhaltigerer Produktion zu motivieren, ohne dass sie im globalen Preiskampf durch höhere CO2-Abgaben benachteiligt werden. Diese Maßnahme soll insbesondere das sogenannte Carbon Leakage verhindern, also die Verlagerung von Produktionsstätten in Länder mit geringeren Umweltstandards​​​​.

Internationale Reaktionen

Zu den Hauptbetroffenen des CBAM gehören Länder wie Russland, China, die Türkei und Indien. Die Einführung des CBAM könnte zu Spannungen im internationalen Handel führen, wenn Länder diese Maßnahme als Protektionismus wahrnehmen. Andererseits gibt es Anzeichen dafür, dass der CBAM zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen der EU und anderen großen Wirtschaftsmächten wie den USA führen könnte, um einen gemeinsamen „Carbon Club“ zu bilden​​.

Druck auf andere Länder

Der CBAM hat bereits in einigen Ländern zu positiven Veränderungen geführt. So hat beispielsweise die Türkei als Reaktion auf den CBAM das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Australien, das sich durch die Zölle langfristige Nachteile für seine Exportwirtschaft befürchtet, hat ein Netto-Null-Klimaziel bis 2050 festgelegt​​.

Herausforderungen für ärmere Länder

Obwohl der CBAM ein effektives Druckmittel gegenüber finanzstarken Ländern sein kann, gibt es Bedenken, dass ärmere Länder, die stark vom Handel mit der EU abhängig sind, benachteiligt werden könnten. Höhere Abgaben auf Exporte in die EU könnten negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern haben​​.

Berechnung und Verwendung der Einnahmen

Die genaue Berechnung und Verwendung der Einnahmen aus dem CBAM ist noch unklar. Es gibt keine standardisierten Verfahren zur Berechnung der Kohlenstoffbilanz eines Produkts, und es ist noch nicht geplant, die Einnahmen speziell für nachhaltige Entwicklung zu investieren. Nichtregierungsorganisationen fordern, dass diese Gelder sowohl in der EU als auch in einkommensschwachen Ländern des globalen Südens für Klimaschutzmaßnahmen verwendet werden sollten​​.

Schlussfolgerung

Der CBAM der EU ist ein mutiger Schritt zur Förderung globaler Klimaschutzmaßnahmen und könnte ein Modell für andere Regionen werden. Während er das Potenzial hat, zu einer nachhaltigeren Weltwirtschaft beizutragen, müssen die Auswirkungen auf ärmere Länder und die gerechte Verteilung der Lasten sorgfältig berücksichtigt werden.

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